Der Wecker rappelt frühmorgens im Kinderzimmer. Müde kleine Füße tapsen in die Küche. Nach einer Tasse Kakao erwachen die Lebensgeister. Anziehen, Brotbüchse in den Schulranzen, Gesicht waschen, Zähne putzen. Jetzt aber schnell, gleich kommt der Schulbus. Eiliges Gepolter auf den Treppenstufen. Aus jeder Seitenstraße hört man Kindergetrappel. Der ganz normale Beginn eines Schultages.
Nicht für Lenny.
Der Weg in die Schule ist für den kleinen Jungen eine große Hürde. Überhaupt ist es etwas ganz besonderes für ihn in die Schule zu kommen.
Im Sommer habe ich euch Lenny’s Geschichte erzählt. Ein kleiner Jungs der es wahrlich nicht einfach im Leben hatte. Viel zu früh kommt er auf die Welt. Am Anfang sieht es aus, als würde er diesen holprigen Einstieg ins Leben gut überstehen. Doch es kommt zu Komplikationen. Eine wahre Achterbahnfahrt beginnt, die der kleine Kämpfer immer wieder meistert.
Heute ist Lenny 7 Jahre alt und auf eine Betreuung rund um die Uhr angewiesen. Eine Schule zu finden, die auf seine besonderen Bedürfnisse eingehen kann, war demnach eine große Herausforderung. Die Eltern finden eine Schule, die ein umfangreiches Angebot parat hält, um Kinder wie Lenny zu fördern und zu fordern. Doch leider ist diese Schule über eine Autostunde vom Wohnort entfernt. Ein Taxi ist nötig um Lenny’s Pflegekraft von der Ganztagsschule abzuholen. Die Taxikosten in Höhe von 115,- Euro pro Fahrt musste die Familie selbst tragen. Doch all diese Widrigkeiten halten Steffi und Rico nicht davon ab diese Schule zu wählen. Wie alle Eltern wollen sie das Beste für ihr Kind.
Mit dem Artikel über Lenny ist auf dem Blog eine Spendenaktion gestartet. Dieser Artikel wurde über 15.000 mal gelesen. Er wurde in einer Tageszeitung abgedruckt und sogar die Brigitte Mom hat darüber berichtet. Lenny’s Geschichte hat weite Kreise gezogen. Auf dem eigens eingerichteten Konto gingen täglich Beträge ein. Manche kannten die kleine Familie persönlich, andere hatten noch nie zuvor von ihnen gehört und spendeten trotzdem Geld für Lenny’s Taxi.
Wir möchten an dieser Stelle Danke sagen!
Danke, für eure Spenden.
Danke, für die lieben Worte.
Danke, für das Teilen eurer eigenen Geschichten und Schicksale.
Wir haben sie alle gelesen.
Danke, dass ihr eure Herzen geöffnet habt.
Danke, dass ihr Anteil genommen habt.
Danke, dass ihr Mut gemacht habt.
Danke, dass ihr Hoffnung geschenkt habt.
Danke. Ihr seid großartig.
„Jeden Freitag stand der Taxifahrer vor der Tür und wollte das Geld haben“ erzählt Steffi. „Jeden Freitag war ich so unglaublich dankbar für eure Spenden.“
Lenny gefällt es in der Schule richtig gut. Er hat seine feste Gruppe, seine eigene kleine Gang. Sie sehen sich bereits morgens, beim gemeinsamen Frühstück. Danach beginnt das vielfältige Angebot. Es wird gemeinsam musiziert, gekocht, Geschichten erzählt und vieles mehr. Lenny erhält ein ausführliches Therapieprogramm, welches eine normale Schule nicht bieten könnte. Sieht man den kleinen Jungen in seiner neuen Umgebung, mit einem Lächeln auf dem Gesicht, dann weiß man sofort, dass sich alle Mühe gelohnt hat.
Frühmorgens einfach in den Schulbus hopsen, so einfach ist es für Lenny nicht. Doch ihr habt geholfen die Hürden zu schmälern.
Habt Dank dafür.



